Schulhackathon:
Eine Reise zu den Innovation-Islands
Schulentwicklung als gemeinsame Herausforderung
Im Rahmen eines Schulhackathons, gefördert durch das DKHW das BMBF-geförderte Projekt Schultransform (www.schultransform.org), konnten die 11. Klassen des Wirtschaftsgymnasiums sowie der Höheren Handelsschule ihre eigenen Ideen zur Verbesserung des Schulalltages auf die Frage nach der Lernumgebung der Zukunft einbringen.
Hierbei stand zunächst die Frage im Raum, was die Lernenden benötigen, um erfolgreich und mit Spaß in der Schule lernen zu können. Anhand der Schülerantworten entstanden im Vorfeld vier sogenannte Innovation-Islands:
- Lernumgebung & Ausstattung,
- Lernendenpartizipation & Miteinander,
- Tagesablauf & Zeit sowie
- Inhalt & Lernform.
In der Woche des Hackathons traten die Lernenden ihre Reise zu einer der Islands an. Sie konnten dabei die Inseln thematisch erkunden und Herausforderungen gestalten, wie es für ihre Bedürfnisse passend war. Dabei wurde eigenständig in Gruppenarbeit eine Herausforderung formuliert, die im Laufe der Hackathon-Woche bearbeitet wurde. Lehrkräfte sowie externe Experten, z.B. ein Innenarchitekt, der Möbelzulieferer Hettich, der Ideen für neue Raumkonzeptionen und Einrichtungen umgesetzt haben, eine Unterrichtsentwicklerin sowie das Team von vil.schule mit VR-Brillen, die völlig neue Unterrichtsideen einbrachten, standen während dieser Reise zur Verfügung.
Basierend auf diesen Möglichkeiten wurden vielseitige neue Wege beleuchtet und gemeinsam entdeckt. Sämtliche, oftmals starre Rahmenbedingen wie feste Arbeitszeiten und Pausenzeiten, Vorgaben von Lehrkräften oder Raumbindungen wurden aufgebrochen.
Die Bearbeitung erfolgte anhand der fünf Phasen des Design-Thinking Prozesses.
Der Montag startete vorab mit einem Visionsworkshop, bei dem zunächst alle Wünsche, Träume und spontane Ideen festgehalten wurden.
In der ersten Verstehens-Phase galt es, Potenziale an unserer Schule zu identifizieren sowie zu formulieren.
Am Dienstag startete die zweite Phase, das Problematisieren. Durch Experteninterviews und der Expertise von Profis in den Problembereichen konnte hierbei ein Verständnis für eine potenzielle Lösung geschärft werden.
Am Mittwoch galt es bei der Ideenfindung, möglichst konkrete Ideen zu generieren, die die Schule zu einem besseren Lernort werden lassen.
Die Phase des Prototypings fand am Donnerstag statt, bei der konkrete Umsetzungsideen gestaltet wurden, die umfassend in der letzten Phase, dem Testen, überprüft wurden.
Am Freitag stand die große Abschlusspräsentation in der Aula an, bei der eine Jury aus Unternehmensvertretern sowie die Schülerschaft überzeugt werden musste.
Den ersten Platz erhielt ein Schülerteam, das ein Go-Cart mit Solar-Antrieb konzipierte und genaue Vorstellungen von der Einbettung des Unterrichtsgegenstands in die Lehrpläne der verschiedenen Unterrichtsfächer hatte.
Der zweite Platz ging an die Idee, einen Schülerrat ins Leben zu rufen, um die Schülerpartizipation zu erhöhen.
Ebenfalls auf Platz zwei gelangte die Idee ein Lehrerraumprinzip zu gestalten, bei der die Lernenden zu den Lehrkräften in den Unterricht kommen. Alle Ideen können der u.a. Grafik entnommen werden.
Während der Woche entstand eine spürbare Gruppendynamik, die sich durch die Motivation und die Freude an der Bearbeitung der Herausforderungen bei den am Hackathon Beteiligten äußerte.
Somit wurde Schule zu einem Ort, an dem starre Regeln aufgebrochen, Freiräume für Zeiteinteilung und kreative Ideen geschaffen wurden. Weiterhin sind sehr viele, ganz unterschiedliche Ideen/Konzepte für die Schule der Zukunft entstanden, die nun zum Leben erweckt werden wollen und als Auftrag für die konkrete Schulentwicklung gesehen werden.
Unsere Reise ist noch lange nicht zu Ende und Anschlussflüge zu neuen sowie bestehenden Innovation Islands sind bereits in Planung.