Die erste Woche
In der ersten Woche mit den Jugendlichen ging es mir insbesondere um das Kennenlernen und den Beziehungsaufbau. Dies hat sich gut angeboten, da die Jugendlichen aktuell keine Schule haben, sondern das Ferienprogramm der Schule stattgefunden hat. In dieser Summer School wurden projektübergreifende Ausflüge (Mädchen und Jungen) an die Algarve gemacht, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und den Jugendlichen eine Belohnung für ihre erfolgreiche Arbeit im Schuljahr anzubieten. In der restlichen Zeit mit den Jugendlichen geht es viel um die Strukturierung des Alltags und Motivationsarbeit. So haben Ich begonnen, mit den Jungen in das gegenüberliegende Fitnesscenter trainieren zu gehen und mit ihnen einen Trainingsplan auszuarbeiten.
Die zweite Woche
Am ersten Tag der zweiten Woche meines Erasmus-Praktikums wurde ich einem anderen Jugendlichen zugeteilt, der derzeit eine individuelle Eins-zu-eins-Betreuung erhielt. Wir waren in einem Projekt eingebunden, bei dem der Fokus vor allem auf organisatorischen Aufgaben und dem Erlernen eines respektvollen und disziplinierten Verhaltens im Zusammenhang mit Sport lag. Wir arbeiteten eng zusammen, um verschiedene sportliche Aktivitäten zu planen und durchzuführen. Dabei standen nicht nur sportliche Fähigkeiten, sondern auch Werte wie Teamarbeit, Fairness und Respekt im Vordergrund. Es war eine bereichernde Erfahrung, da ich nicht nur meine organisatorischen Fähigkeiten erweiterte, sondern auch die Bedeutung von Respekt und Disziplin im Sportkontext besser verstand.
Im weiteren Verlauf meines Erasmus-Praktikums verbrachte ich die restlichen Tage erneut in der Sommerschule. Dort hatten wir die Gelegenheit, das Seefahrermuseum zu besuchen und uns über die Geschichte des Sklavenhandels in Lagos zu informieren. Diese Ausflüge ermöglichten den Jugendlichen, ihr Wissen über die Vergangenheit zu erweitern und ein tieferes Verständnis für historische Ereignisse zu entwickeln.
In Vorbereitung auf die Zeugnisübergabe für die Jugendlichen organisierten wir ein abschließendes Event, bei dem wir gemeinsam brunchten und im See schwimmen gingen. Dieser Tag markierte den Abschluss des Schuljahres für die Jugendlichen und den Beginn der wohlverdienten Ferien. Besonders stolz war ein Jugendlicher, der seine Abschlussprüfungen mit herausragenden Noten absolviert hatte. Sein Erfolg war eine Quelle der Inspiration für die gesamte Gruppe und zeigte, wie engagiert und motiviert die Jugendlichen waren, ihre Bildungsziele zu erreichen.
Die dritte Woche
Konfliktbewältigung und Erlebnisse in Transition House und an der Algarve
Im Rahmen meines Praktikums hatte ich die Möglichkeit, in einem Transition Haus mit Jugendlichen zu arbeiten. Während dieser Zeit stießen wir auf kleine Konflikte, die es zu bewältigen galt. Manchmal provozierten die Jugendlichen sich gegenseitig, was zu leicht aggressivem Verhalten führte. Um diese Situationen zu entschärfen, habe ich auf Gespräche gesetzt und bin mit ihnen spazieren gegangen, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
Am darauffolgenden Tag, waren wir gemeinsam einkaufen und im Anschluss schwimmen. Dieses Programm half uns allen, den stressigen Vortag hinter uns zu lassen und eine angenehme Zeit miteinander zu verbringen.
Nach diesem Abschnitt in Transition House ging es für mich weiter an die Algarve, wo ich mehrere Tage in Lagos und Albufeira verbrachte. Dort habe ich nicht nur die traumhaften Strände besucht, sondern auch neue Bekanntschaften gemacht.
Lagos, eine lebendige Stadt an der Algarve-Küste Portugals, hat mich mit ihrer Schönheit und Vielfalt beeindruckt.
Die Stadt empfing mich mit offenen Armen, und ich wurde von den herzlichen und aufgeschlossenen Menschen dort willkommen geheißen. Während meines Aufenthalts hatte ich die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu machen und mich mit Einheimischen auszutauschen. Die Interaktion mit den Menschen vor Ort war eine bereichernde Erfahrung, die mir Einblicke in ihre Kultur und Lebensweise gewährte.
Lagos ist bekannt für seine atemberaubenden Strände, und ich hatte das Glück, einige davon zu besuchen. Die goldenen Sandstrände und das kristallklare Wasser machten jeden Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ich nutzte die Gelegenheit, mich zu entspannen, zu schwimmen und die Sonne zu genießen, was meinen Praktikumsaufenthalt noch angenehmer machte.
Die vierte Woche
Wöchentliches Einkaufen mit den Jugendlichen
Ein wichtiger Aspekt meiner Aufgaben bestand darin, wöchentlich mit den Jugendlichen einkaufen zu gehen. Dabei lernte ich, ihre Bedürfnisse und Vorlieben besser zu verstehen und ihnen eine aktive Teilnahme zu ermöglichen. Gemeinsam haben wir Mahlzeiten geplant und uns über gesunde Ernährung ausgetauscht.
Analyse von Unruhe bei den Jugendlichen und Problemlösungen
Während des Praktikums begegneten wir auch Herausforderungen wie Unruhe und Konflikte unter den Jugendlichen. In solchen Situationen war es meine Aufgabe, die Ursachen zu analysieren und gemeinsam mit den Jugendlichen Lösungsstrategien zu erarbeiten. Durch das Einbeziehen der Jugendlichen konnten wir erfolgreich Probleme bewältigen und den Gruppenzusammenhalt stärken.
Abschiedsgrillen
Ein herzlicher Abschied sollte gebührend gefeiert werden. Deshalb organisierten wir ein Abschiedsgrillen, bei dem alle Teilnehmer ihre Zeit zusammen Revue passieren ließen und Erinnerungen austauschten. Dies half, den Abschiedsstress zu lindern und eine positive Atmosphäre zu schaffen.
Schwimmen im Almodovar Freibad
Als Teil unseres Freizeitprogramms besuchten wir das Almodovar Freibad, wo die Jugendlichen ihre Schwimmkünste zeigen konnten. Dieser Ausflug förderte den Teamgeist und sorgte für viel Spaß und Entspannung.
Abschiedsessen eines Jugendlichen bei der Pizzeria
Ein Jugendlicher in unserer Gruppe näherte sich dem Ende seines Aufenthalts, und wir wollten ihm einen besonderen Abschied bereiten. Wir organisierten ein Abschiedsessen in einer örtlichen Pizzeria, um ihm unsere Wertschätzung und Unterstützung zu zeigen und seine Zeit mit uns auf eine positive Note zu beenden.
Begleitung eines Jugendamt-Gesprächs
Als Teil meiner praktischen Erfahrungen habe ich auch an einem Jugendamt-Gespräch teilgenommen, bei dem wir über die Fortschritte und Herausforderungen der Jugendlichen sprachen. Diese Erfahrung ermöglichte mir Einblicke in den bürokratischen Aspekt der Jugendbetreuung und die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Behörden.
Abschied nehmen und Goodbye am letzten Tag
Am letzten Tag des Praktikums war es Zeit, Abschied zu nehmen. Es war eine emotionale Erfahrung, da ich eine starke Bindung zu den Jugendlichen aufgebaut hatte.
Fazit
Mein Praktikum in der Jugendbetreuung war eine intensive und erfüllende Erfahrung. Ich konnte meine sozialen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten weiterentwickeln und einen positiven Einfluss auf das Leben der Jugendlichen nehmen. Die Herausforderungen, die ich während des Praktikums meisterte, haben mich persönlich wachsen lassen, und ich bin dankbar für die wertvollen Erinnerungen, die ich mit nach Hause nehme.
Bericht über das Konsumverhalten von Jugendlichen in einem Projekt im Vergleich zu Deutschland:
Das Konsumverhalten der Jugendlichen in Almodovar zeigt sich als stark eingeschränkt, da sie auf Handys, Tablets, Fernseher, Shoppingcenter und Schminke verzichten. Im Rahmen des Projekts sollen die Jugendlichen lernen, sich auf sich selbst zu fokussieren und sich mit ihren persönlichen Herausforderungen auseinanderzusetzen, um so ihre Selbstreflexion und persönliche Entwicklung zu fördern.
Im Gegensatz dazu zeigt das Konsumverhalten von Jugendlichen in Deutschland ein anderes Bild. Hier sind Handys, Fernseher, Tablets, und Schminke allgegenwärtig. Es herrscht ein regelrechter Kaufrausch und der Drang, stets das Neueste zu besitzen, ist präsent. Dadurch könnten die Jugendlichen weniger Zeit mit sich selbst verbringen und den Wert von Dingen möglicherweise weniger zu schätzen wissen.
Die Unterschiede zwischen den beiden Konsumverhalten sind deutlich: Während das Projekt in Almodovar die Jugendlichen ermutigt, sich auf persönliche Entwicklung zu konzentrieren, scheint das Konsumverhalten in Deutschland von einem Streben nach Konsum und Ablenkung geprägt zu sein. Dies könnte Auswirkungen auf die Selbstwahrnehmung und die Fähigkeit zur Selbstreflexion der Jugendlichen haben.
Insgesamt zeigt der Vergleich, wie Konsumgewohnheiten die Jugendlichen in beiden Kontexten prägen und ihre Perspektiven auf das Leben beeinflussen können.
Bericht zur Nachhaltigkeit der Kinder- und Jugendhilfe in Almodovar und Deutschland:
Das Projekt in Almodovar bietet den Jugendlichen nach Abschluss verschiedene Möglichkeiten, je nach Alter und Entwicklungsstand. Dazu gehören Wohngruppen, betreutes Wohnen, schulische Perspektiven sowie weitere Unterstützung durch das Jugendamt und die Eingliederung in die Familie. Diese individuellen Optionen sollen den Jugendlichen dabei helfen, einen passenden und stabilen Platz im Leben zu finden.
Besonders bei Progresso wird die individuelle Eingliederung der Jugendlichen in Deutschland als äußerst wichtig erachtet. Dieser Prozess wird sorgfältig mit allen Beteiligten vorbereitet, um den Jugendlichen maximale Sicherheit zu gewährleisten. Die Disziplin und erlernten Fähigkeiten bei Progresso spielen eine entscheidende Rolle, da viele der Jugendlichen ihren Weg finden und im späteren Leben davon profitieren können.
Die Nachhaltigkeit der Kinder- und Jugendhilfe in Almodovar zeigt sich in der Vielfalt der angebotenen Möglichkeiten, die es den Jugendlichen ermöglichen, sich in einem unterstützenden Umfeld zu entwickeln. Durch die unterschiedlichen Angebote und die individuelle Betreuung haben die Jugendlichen die Chance, ihre persönlichen Fähigkeiten zu entdecken und ihre Zukunft positiv zu gestalten.
In Deutschland spielt die Nachhaltigkeit der Kinder- und Jugendhilfe bei Progresso eine zentrale Rolle, da die Jugendlichen hier die Chance erhalten, sich erfolgreich in die Gesellschaft zu integrieren. Die gelehrten Fähigkeiten und die disziplinierte Herangehensweise können dazu beitragen, dass die Jugendlichen später ein eigenständiges und erfülltes Leben führen können.
Die langfristige Wirkung dieser Kinder- und Jugendhilfe kann dazu beitragen, dass die Jugendlichen gestärkt aus dem Projekt hervorgehen und langfristig zu verantwortungsbewussten und selbständigen Mitgliedern der Gesellschaft werden.